Dokumentarfilm, 2016, 95 Minuten, Farbe, HD-Video
Synopsis
Der vorerst letzte Teil der Reihe Wie erinnern? setzt sich filmisch mit den Texten des Publizisten Eike Geisel (1945-1997) auseinander.
Im Zentrum stehen Geisels Kritiken an der deutschen Erinnerungspolitik und seine These über die "Wiedergutwerdung der Deutschen". Texte Geisels aus den 1990er Jahren, u. a. über die Neue Wache und das Holocaust-Mahnmal in Berlin,
kontrastieren die heutigen Bilder der beschriebenen Gedenkstätten. Sie zeigen eine Normalität, die es eigentlich nicht geben dürfte.
Zudem analysieren ausführliche Interviews mit Alex Feuerherdt, Klaus Bittermann, Hermann L. Gremliza und Henryk M. Broder Geisels Thesen in Hinblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse heute.
Von der politischen Biografie Eike Geisels ausgehend zeichnet Triumph des guten Willens ein Bild erinnerungspolitischer Debatten der letzten Jahrzehnte und fragt schließlich nach der Möglichkeit von Kritik in unmöglichen Zeiten.
Eike Geisel, der in den 1980er- und 1990er-Jahren zu den schärfsten Kritikern sowohl der Wiederaufbereitung deutscher Vergangenheit als auch des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches gehörte, löste durch seine Essays und Polemiken teils große Kontroversen aus.
Zudem betätigte er sich als Übersetzer und Herausgeber englischsprachiger Texte Hannah Arendts und trat auch als Verfasser historischer Arbeiten, u. a. über das Berliner Scheunenviertel und den Jüdischen Kulturbund, in Erscheinung.
Zur Reihe "Wie erinnern?"
An die Stelle der persönlichen Erzählungen der Zeitzeugen des Nationalsozialismus, ihrer Oral History, treten in der Dokumentarfilmreihe Wie erinnern? literarische Überlebenszeugnisse, Erfahrungsberichte und politische Analysen. Diese werden durch heutige Bilder und Töne der beschrieben Orte kontrastiert. Die Texte kommentieren dabei eine gesellschaftliche Normalität und die sichtbaren Manifestationen einer von vielen Seiten beeinflussten Gedenkpolitik. Dabei werden Widersprüche, Kontinuitäten, aber auch Konsequenzen aus der deutschen Geschichte sinnlich erfahrbar. Die künstlerischen, politischen und persönlichen Hinterlassenschaften der Zeitzeugen bilden somit die Richtschnur für eine audiovisuelle Auseinandersetzung mit den Konzepten des politischen Gedenkens: Eine Auseinandersetzung, die auch die Funktion einer zeitgenössischen Gesellschaftskritik beinhaltet.
Mitwirkende
Interviewpartner | Klaus Bittermann (www.edition-tiamat.de) |
Henryk M. Broder |
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Alex Feuerherdt |
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Herrmann L. Gremliza (www.konkret-magazin.de) | |
Sprecher | Robert Stadlober (www.robertstadlober.com) |
2. Kamera | Gregor Gärtner, Matthias Neumann |
Tongestaltung | Felicitas Heck (www.twoleftears.de) |
Tonmischung | Gregor Bonse (www.rotor-film.de) |
Produktionsleitung | Magdalena Rensmann |
Co-Autoren | Arthur Buckow (arthurbuckow.com) Alex Feuerherdt (www.lizaswelt.net) |
Buch, Regie, Kamera, Schnitt & Produktion | Mikko Linnemann |
Pressestimmen
haGalil: Triumph des guten Willens, Interview mit Alex Feuerherdt
Der Freitag: Von der Wiedergutwerdung Deutschlands, von Peter Nowak
Neues Deutschland: Wir leben in zementierten Zeiten, von Jonas Engelmann
Radio Bielefeld: Rezension
Radio Z, Nürnberg: Interview mit Mikko Linnemann, von Felix Sowa
TAZ: Der Fremde ist eine Provokation, von Ulrich Gutmair
TAZ: Heillos unbewältigt, von Kristof Schreuf
Texte über Eike Geisel
Arthur Buckow: Der Versöhnungsverweigerer
Thomas Blum: Die Wüste lebt, dank Hitler!
Alex Feuerherdt: In memoriam Eike Geisel
Oliver Tolmein: Unversöhnlich
Materialien
Triumph des guten Willens - Press Kit
Triumph des guten Willens - Plakat (Webversion)
Geko, Halle - Ankündigungstext über Eike Geisel
Screenings
24.01.2016: Berlin, Moviemento (Premiere)
26.01.2016: Esslingen, Komma
28.01.2016: Augsburg, Universität
29.01.2016: Leipzig, Cineding
02.02.2016: Berlin, Moviemento
03.02.2016: Mainz, Cine Mayence
10.02.2016: Hamburg, Polittbüro
13.02.2016: Oberhausen, Kino im Walzenlager
14.02.2016: Münster, Baracke
02.03.2016: Freiburg, Universität
12.03.2016: Potsdam, Sputnik
30.03.2016: Fürth, Babylon Kino
11.04.2016: Magdeburg, Cafe Central
13.04.2016: Leipzig, Cinematheque
14.04.2016: Bremen, Cinema am Ostertor
20.04.2016: Bielefeld, Filmhaus
21.04.2016: Halle, Zazie Kino Bar
22.04.2016: Berlin, Humboldt-Universität
02.05.2016: Marburg, Trauma
12.05.2016: Saarbrücken, Filmhaus
13.05.2016: Köln, Filmclub 813
26.05.2016: Duisburg, Djäzz
07.06.2016: Erfurt, [kany]
13.06.2016: Kassel, Filmladen
15.06.2016: Berlin, Laidak
16.06.2016: Wien, Universität
23.06.2016: Berlin, Technische Universität
25.06.2016: Berlin, Filmrauschpalast
30.06.2016: Darmstadt, Universität
04.07.2016: Gießen, Universität
26.07.2016: Marburg, Bettenhaus
23.08.2016: Leipzig, Conne Island
04.09.2016: Leipzig, Conne Island
29.09.2016: Chemnitz, Weltecho
05.10.2016: Köln, Filmpalette
31.10.2016: Arnstadt, P 20
03.11.2016: Gotha, Juwel
07.11.2016: Heidelberg, Universität
07.11.2016: Jena, Universität
22.11.2016: Mannheim, SWK
25.11.2016: Dresden, Klatsch Cafe
13.12.2016: Bonn, Universität
19.12.2016: Göttingen, Lumiere
12.01.2017: Berlin, H48
23.01.2017: Konstanz, VHS
22.05.2017: Trier, Universität
09.11.2017: Münster, Cinema
05.04.2018: Lüneburg, Universität
10.06.2018: Osnabrück, Lagerhalle
12.09.2018: Witten, Haus Witten
06.11.2018: Göttingen, Universität
06.11.2018: Potsdam
14.11.2018: Döbeln, Treibhaus
09.01.2019: Kiel, Hansa48
17.02.2019: Frankfurt/Main, Random White House
16.05.2019: Wiesbaden, Murnau-Filmtheater
29.05.2019: Mainz, Cine Mayence
08.11.2019: Oldenburg, Unikino Gegenlicht
25.11.2019: Darmstadt, Öttinger Villa
18.12.2020: Göttingen, via Online-Stream
08.07.2022: Wiesbaden, Bundeskongress studentische politische Bildung
16.09.2022: Erfurt, Veto
16.04.2023: Eisenberg, Papst-Raum hinter der Stadtbibliothek
08.05.2023: Gera, Torhaus/Gedenkstätte Amthordurchgang
06.11.2023: Marburg, Trauma im G-Werk